Ein Anfang voller Pioniergeist
Die Idee, einen Cannabis Social Club in Greifswald zu gründen, war nicht einfach nur ein Projekt, sondern eine echte Herzensangelegenheit. Für viele von uns war klar: Wenn wir wollen, dass sich wirklich etwas verändert – gesellschaftlich, politisch und im Umgang mit Cannabis – dann müssen wir selbst aktiv werden.
Mit der Gründung von soChill Green haben wir 2021 den ersten Schritt gemacht. Noch bevor das Gesetz in Kraft trat, haben wir geplant, Konzepte erarbeitet, Gespräche geführt, Rückschläge eingesteckt und weitergemacht. Wir wussten, dass wir nicht einfach nur Pflanzen anbauen wollen – wir wollten einen Raum schaffen, in dem Verantwortung, Transparenz und Gemeinschaft an erster Stelle stehen.
Dass wir heute zu den ersten offiziell anerkannten Anbauvereinigungen in Deutschland gehören, erfüllt uns mit Stolz – aber auch mit Demut. Denn wir wissen: Der Weg war hart, und er ist noch lange nicht zu Ende. Wir verstehen uns als Teil einer Bewegung, die zeigt, wie ein legaler, gemeinschaftlich organisierter Umgang mit Cannabis in Deutschland funktionieren kann.
Saatgut mit Problemen – ein harter Winter
Im Dezember 2024 setzten wir rund 600 junge Stecklinge (Sorten wie Tropicana Cherry und Rainbow Sherbert) in die dafür umgebauten Räume – es war ein echter Kraftakt mit zweimal täglichem Gießen. Eine automatisierte Bewässerung war zu dem Zeitpunkt noch nicht vorhanden. (Tagesschau). Doch kurz vor Weihnachten folgte ein Rückschlag: die Pflanzen waren krank – Blattläuse und Wurzelinfektionen zwangen zur Vernichtung. Vereinsgründer Marc Thalus beschreibt den Moment so: „Wir waren sprachlos… der Händler hat uns im Stich gelassen“ (Tagesschau).
Doch aufgeben? Keine Option: Thalus betonte, dass die siebenjährige Lizenz Sicherheit gibt und für ihn „der Club nicht nur Traum, sondern sein Leben ist“ (NDR).
Frühjahrserfolg – erste Ernte
Ende März 2025 zahlte sich das Durchhaltevermögen aus: fast 700 Pflanzen wurden geerntet – das erste legale Cannabis wurde an die Mitglieder ausgegeben (Tagesschau). Fair kalkuliert für 7–11 €/g (Tagesschau). Rund 240 Clubmitglieder profitierten – weitere 130 stehen auf der Warteliste (Tagesschau).
Kampf um Räume & gesellschaftliche Akzeptanz
Die Vereinsarbeit lief nie ganz reibungslos: Eine geplante Anbaufläche fiel wegen eines angrenzenden Spielplatzes weg und Hürden bei der Standortsuche zogen sich (NDR). Politischer Widerstand – etwa CDU-Anträge gegen Clubs in städtischen Gebäuden – musste entkräftet werden: Im Oktober stimmte der Greifswalder Stadtrat mit 24 zu 14 Stimmen für den Club (Reddit).
Nächste Etappe: neue Halle & Umbau im Gange
Ermutigt durch die erfolgreiche Ernte und klare Vision, konnten wir schnell eine neue, größere Halle finden. Der nächste Umbau läuft bereits – größere Flächen, modernere Technik: bereit für den nächsten Zyklus.
🙌 Ausblick
Wir steht aktuell besser da als je zuvor. Die erste Abgabe war wild 🙂 Unsere Mitglieder sind mehr als erfreut über Qualität, es gab durchweg positives Feedback
Die nächsten Wochen werden zeigen, wie der neue Standort Früchte trägt. Mit Blick auf politische Veränderungen bleiben wir wachsam, aber außer Frage steht: kein Zurück, sondern Fortschritt für eine verantwortungsvolle Cannabis-Kultur in MV sowie ganz Deutschland
Danke an alle Mitglieder, Unterstützer:innen und Förderer sowie Partner